Donnerstag, 1. Februar 2018


So, langsam wird es Zeit, dass ich hier mal ernst mache.
Ich habe so viele Geschichten, eigentlich "wahre Begebenheiten", zu erzählen, sodass ich ein ganzes Buch darüber füllen könnte. Aber ich finde ja, so ein Blog ist bestimmt praktischer...

Gestern war der 31.01.2018 und es dürfte irgendein Planet in einer bestimmten Konstellation gestanden sein, sodass ich von einer Minute auf die andere entschieden habe:

Ein neues Kapitel ist eröffnet.
Dann bin ich eingeschlafen.  :D

Nun, bevor ich euch mit neuen Stories bombardiere, könnt ihr euch mal ein paar meiner Gastbeiträge auf Hotel Mama durchlesen:

 Mama sein

Schlechtes Gewissen

(Vor-)Urteile

Es stehen noch einige Veränderungen auf dieser Seite an, also: Stay tuned!

Bis bald, ihr Lieben!

Sonntag, 17. September 2017

Das Streben nach Glück

Manchmal liege ich abends im Bett und lasse den Tag Revue passieren. Mir fällt auf, dass ich mir nicht ansatzweise genug Mühe gegeben habe den Kindern einen schönen Tag zu bieten.
Unser Alltag besteht wochentags aus Kindergarten (für den Großen) und Erledigungsstress. Haushalt, Einkäufe und sämtliche Wege muss der Kleine mitmachen, sodass er kaum Aufmerksamkeiten bekommt. Am frühen Nachmittag holen wir den Großen ab und wir begeben uns meist auf den Spielplatz damit sich beide noch etwas austoben können. Danach kommen wir nach Hause, ich koche und nach dem gemeinsamen Abendessen startet auch schon der Bett-geh-Marathon.

Wenn die Kinder dann (endlich) schlafen, lese ich mir diverse Blogs durch und ich sehe was andere Eltern für tolle Dinge mit ihren Kindern schaffen. Da wird gebastelt, spaziert, gemeinsam gekocht und überhaupt und sowieso. Ich bekomme sofort ein schlechtes Gewissen, weil sich andere offensichtlich so Mühe geben. "Die haben das Elterndasein ja voll gut drauf," denke ich mir "und ich gebe mich mit meiner mittelmäßigen Leistung zufrieden."
Sofort stelle ich mir eine imaginäre To do- Liste auf:
- Morgen bleibt der Große zu Hause
- Wir gehen in den Wald und werden dort die Natur entdecken
- Unser Mittagessen wird im Wald ein Picknick sein
- Zukünftig gibt es mindestens 2x die Woche etwas Neues zu erleben

Kaum gehe ich im Kopf die Liste noch einmal durch, fallen mir schon einige Dinge ein, die dadurch auf der Strecke bleiben: Die Wäsche. Der Einkauf im Baumarkt. Die Wege, die immer wieder anfallen, wenn man immer noch am Hausbau ist.
Ich versuche im Geiste meinen neu gestalteten Alltag durchzugehen. Aber immer bleibt etwas auf der Strecke. Ich rede mir ein, dass das egal sei, solange meine Kinder dadurch nicht auf der Strecke bleiben. Schließlich sollen sie eine fantastische Kindheit haben - unbeschwert und reich an Erinnerungen und Abenteuern.

Am nächsten Morgen will ich mein Vorhaben in die Tat umsetzen:
Beim Frühstück verkünde ich den heutigen Plan. Zu meinem Entsetzen ist mein Großer nicht begeistert: Er will in den Kindergarten. Er möchte mit seinem Freund am Piratenschiff weiterarbeiten. Aha. Nun, ich erkläre ihm, dass er das ja morgen machen könne und referiere weiter.
Und schon kommt der nächste Protest. Diesmal aber von Mutter Natur - es beginnt zu regnen. Verdammt, gestern hatten sie aber nur wechselhaftes Wetter angekündigt, was sollte das? Mutter Natur, was machst du bloß? Wir  Frauen sollten doch zusammen halten, oder nicht?!
Mein Telefon läutet, es ist mein Göttergatte. Ich solle heute schnell zur Bank düsen und dort etwas erledigen. Dringend. Außerdem braucht er vom Baumarkt etliche unaussprechliche Dinge (die er mir später via Whatsapp nochmal schickt, damit ich sie dem Baumarktmitarbeiter zeigen kann) die er unbedingt benötigt, dass er morgen in der Früh gleich mit der Arbeit beginnen kann.
Ich sehe im inneren Auge unser Picknick im Wald schon flöten gehen. So toll hab ich mir das ausgemalt. Und jetzt rennt wieder alles in seinen normalen Bahnen ab.
Ich bringe den Großen in den Kindergarten (der überglücklich ist, weil sein Freund an der Türe schon sehnlichst auf ihn wartet) und fahre mit dem Kleinen die Aufträge erledigen. Währenddessen fällt mir auf, wie viel ich dabei eigentlich vom Kleinen habe. Ich gehe mit ihm in den Baumarkt, blödele mit ihm im Einkaufswagen herum. In einem anderen Geschäft bleiben wir vor einem Schleich-Tiere-Regal stehen. Dort gehen wir die verschiedensten Tiere und deren Geräusche durch. Er lässt mich wissen, dass er UNBEDINGT eine Schlange braucht, die fehlt in unserem Repertoire zu Hause.

Als wir dann zu Hause sind, und ich den Kleinen zu Mittag ins Bett bringe, fängt mein Hirn wieder zu rotieren an. Woher dieses Streben nach Glück? Warum muss alles perfekt sein? Warum kann ich nicht mit meiner Leistung als Mutter zufrieden sein?  Warum sehe ich nicht, dass meine Kinder glücklich sind, wenn ICH es bin? Will ich denn, dass meine Kinder mich als, durch Selbstzweifel zerfressene Frau, in Erinnerung haben?
Nein. Das will ich nicht.
Ich verschiebe meine Waldprojekte auf ein trockenes Wochenende, wenn auch mal der Göttergatte dabei ist. Wenn wir schon so etwas tolles machen, sollte auch er dabei sein.
Für Abwechslung am Nachmittag sorge ich indem wir mal ausnahmsweise auf einen anderen Kinderspielplatz fahren. Die Kinder sind außer sich: Dort gibt es ein ganz anderes Klettergerüst und eine riesige Sandkiste.

Memo an mich: Den Alltag nur mit Kleinigkeiten aufpeppen. Die Kinder sind begeistert (- weil etwas Neues) und ich kann meine Schäfchen auch noch ins Trockene bringen.

So, langsam wird es Zeit, dass ich hier mal ernst mache. Ich habe so viele Geschichten, eigentlich "wahre Begebenheiten", zu erz...